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Religionsgeschichte in Thüringen: Von der kleinen zur alten und neuen Synagoge in Erfurt


Hans-Peter Voigt lud 56 Wanderfreunde zu einer Stadtwanderung zur jüdischen Geschichte nach Erfurt ein.

Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Erfurt gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Die Erläuterungen begannen am Kaufhaus "Am Anger", welches zur Nazizeit als damaliges Kaufhaus Hertie (Hermann Tietz) durch die Bürger der Stadt enteignet wurde. 

Weiter ging es an die Gera in der Nähe der Krämerbrücke, wo sich heute die rekonstruierte Kleine Synagoge mit einer Mikwe befindet. Sie wird heute als Begegnungsstätte genutzt. Hier erläuterte uns Fr. Schwarz die jahrhundertelange jüdische Geschichte der Stadt mit den vielen Progromen gegen die Juden, was letztendlich zu den vielen Standorten von Synagogen in Erfurt geführt hat.

Als nächstes besichtigten wir die Alte Synagoge, welche viele hundert Jahre als Lagerhaus, und später sogar als Ballhaus genutzt wurde. Die denkmalgerechte Sanierung zeigt diese lange Geschichte des Bauwerkes sehr eindruchsvoll. Hr. Wittig von der Denkmalbehörde der Stadt gab noch grundlegende Erläuterungen zur Sanierung. Auch auf den Erfurter Judeneid als ältesten nachweisbaren derartige Eid in deutscher Sprache (steht am Beginn einer Überlieferung zahlreicher deutschsprachiger Formeln) wurde hingewiesen.

Nach einer Mittagspause führte uns H.-P. Voigt durch die Stadt mit sehr vielen historischen Gebäuden zum Standort der Neuen Synagoge, die 1953 als einzige in der damaligen DDR neu errichteten Synagoge auf dem Standort der durch die Nazis geschändeten Synagoge von 1884.

Hier berichtete der jetzige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Erfurt, Hr. Wolfgang M. Nossen über das heutige Leben einer Gemeinde, die sehr mit Überalterung zu kämpfen hat. Speziell die Übersiedler aus den ehemaligen sowjetischen Republiken bestimmen heute das Gemeindeleben.

Hans-Peter Voigt beginnt vor dem Bahnhof Erfurt die Stadtwanderung zur jüdischen Geschichte

Erläuterungen zum ehemaligen jüdischen Kaufhaus Hertie auf dem Erfurter Anger

die Erfurter Krämerbrücke an der Gera ...

... gegenüber der Kleinen Synagoge Erfurts

jüdische Exponate in der Kleinen Synagoge

Original-Tora-Schrein in der Kleinen Synagoge

Die baulich-sanierte Alte Synagoge von Erfurt (West- & Nordwand)

in der Nordwand sind die unterschiedlichen Nutzungsarten abzulesen!

Collegium majus wird neues Kirchenamt der Evang.-luth. Kirche Mitteldeutschlands

die Neue Synagoge von 1953 auf dem Standort der 1938 geschändeten Großen Synagoge

 

im Inneren der Neuen Synagoge


Wanderplan 2010 zur nächsten Wanderung