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 Thüringer Besiedlungsgeschichte: Durch Gotha zum Bürgerturm auf dem Krahnberg mit Wilfried Gürtler 


Vor 3 Wochen meldete sich Frau Görtler aus Gotha und teilte uns mit, daß ihr Mann die geplante Tour wegen Krankheit nicht führen kann. Wir 2 Welschers haben uns aber bereit erklärt diese Wanderung zu übernehmen, zumal wir ja fast 9 Jahre in Gotha gewohnt haben und die ein oder andere Ecke noch recht gut kennen. Herr Görtler ließ uns dann trotz seiner Krankheit noch Texte, Vorschläge zur Wegeführung und eine gute Karte zuschicken.
Die Anmeldung unserer Wandersleute ging auf und ab, d.h. Zusagen, Freude auf die Tour, Bedenken wegen der Kälte, Absage, Bedenken wegen des Schneebeschaffenheit, ausrutschen usw. usf. Übrig blieben 17 Unentwegte - und los ging´s.
 
Die Tour:
- Bahnhof Gotha, Zug minutengenau, vorbei an der Gothaer Versicherung, mit Museum, denn Ernst Wilhelm Arnoldi hat 1820 die erste Versicherung Deutschlands gegründet, mathematisch untersetzt usw. Von ihm stammt auch der Satz „Gemeinnutz steht vor Eigennutz“. Er gründete auch 1818 die erste deutsche Handelsschule, zu DDR-Zeiten Finanzfachschule

- durch den Park am Leinakanal entlang, Blick in die Orangerie und dem zukünftigen Perthes-Forum. Geplante Umbaukosten 18 Mio € !!! Dahin kommen Archive und alle Restaurierungswerkstätten aus dem Schloß. Dann erst hat man Platz im Schloß um dieses nicht nur zu restaurieren, sondern auch umzustrukturieren.

- Wasserspiele (stehen im Winter natürlich still), Hauptmarkt, Brühl, nächste Erklärpause am Stadtbad, feinster später Jugendstil von 1909, wird jetzt erweitert mit einer Bausumme von 9 Mio €, bei der Kälte allerdings Baustillstand. Also kein Neubau vor den Toren der Stadt

- bergauf zum Galberg (=Galgenberg), vorbei am der Sternwarte Rohrbachturm . Ein Herr Rohrbach hat sich 1904 eine eigene Sternwarte bauen lassen, heute Wohnturm, war einer der ersten Stahlbetontürme in Deutschland

- Naherholungsgebiet Galberg, geht dann über in den Krahnberg (mit h). Aber der Krahnberg war zu DDR-Zeiten tabu, alles voller russischer Armee, ähnlich Weimar und Nohra.

- bei herrlichstem Wetter, denn nun schien die Wintersonne sehr angenehm, weiter zum Wolfsgraben und dann bergauf , vorbei am Russenbrunnen (quasi ein Souvenir der ehemaligen Russen) durch herrlichen Winterwald

- noch 1 km und wir waren am Bürgerturm. Bürgerturm deshalb, weil hier die Gothaer Bürger über 10 Jahre Geld gespendet haben um endlich wieder einen Aussichtsturm zu haben. Der eigentliche, alte Arnolditurm wurde 1972 abgerissen, weil er im Russengebiet stand. Angenehme Pause am Turm und einige stiegen die 158 Stufen hoch, immerhin war einigermaßen Fernsicht, oberste Plattform 30 m.

- nun nur noch 500 m leicht bergab, Einkehr im Berggarten. Gastronomie hat funktioniert, war vorbestellt, keiner hatte etwas zu meckern, durch die Talaue „Klinge“ wieder in die Stadt,
- Abgesang im Schloßhof Friedenstein. Hier meine Erklärungen zum barocken Universum, wodurch Gotha immer mehr von sich reden macht.

- unser letzter kultureller Blick auf das ehemalige Naturkundemuseum. Ehemalig deshalb, weil es nun seiner eigentlichen herzoglichen Bestimmung, nämlich der Repräsentation der Gemäldesammlung, zugeführt wird.

Erste Einweisung in den Tagesablauf direkt am Gothaer Bahnhof durch Ersatzwanderleiter Eckardt Welscher

Bahnhofsplatz, vor ca. 3 Jahren neu gestaltet. Die Säulen symbolisieren
Kartographie, Sternwarte (denn Gotha hatte 5 Stück davon), Naturkunde, Schloß Friedenstein

im Schloßpark, nach dem Blick in die Orangerie und auf das schon begonnene Perthes-Forum

neben den Wasserspielen die ehemalige Schule für Vermessungsfacharbeiter

auf dem Hauptmarkt blicken wir neben dem Rathaus zum nagelneuen Glockenspiel

der Rohrbachturm auf dem Galberg

der Müllertempel, errichtet vom früheren Verschönerungsverein

am Russenbrunnen, mitten im Wald

bergauf im Wolfsgrund zum Bürgerturm

Hurra, es ist geschafft, wir sind am Wanderziel - Bürgerturm auf dem Krahnberg

Gruppenbild am Turm für Herrn Görtler, es ist angenehm mit nur 17 Teilnehmern zu laufen

der Arnoldistein, denn die Familie Arnoldi hatte den Galberg aufforsten lassen

heutige Fachschule für Bau und Verkehr

im Schloßhof des Schlosses Friedensstein

das ehemalige Naturkundemuseum. Der Umbau ist schon voll im Gange


Wanderplan 2012 zur nächsten Wanderung