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Raun, ein Denkmaldorf und das Dreiländereck


Mit Jürgen Jäger eine Dreitagestour zu unternehmen, ist immer mit landschaftlichen und kulturellen Highlights verbunden. Schon die Anfahrt mit der Bahn durch das ganze Elstertal war sehr entspannend.

In Raun angekommen, empfing uns Hr. Arch. Benno Kolbe, welcher uns den Denkmalort Raun umfassend erklärte. Nach dem Verladen des Gepäcks, das direkt in die Pension “Schwalbenhof” transportiert wurde, begann der Ortsrundgang vom “Schwalbenhof” aus.

Erbhöfe mit schönen Egerländer Fachwerkhäusern, welche durch Erbteilung zwischen 2 und 4 Wohnstallhäuser an einem Standort hatten, sahen wir in dem malerischen Ort. Auch die älteste Kapelle des Vogtlandes konnten wir besichtigen. Hr. Kolbe konnte uns auch die einzelnen Bauteile der Fachwerkhäuser beschreiben, wie Backofen, Hinterladerofen, Blockstube, Quellwasserbecken, u.s.w. Überraschend war für uns, dass der Denkmalstatus des Ortes von 1953 zur Wendezeit aufgehoben wurde, um die Bewohner mit Auflagen nicht zu sehr zu belasten.

Ein Rundgang an den oberen Lohhäusern, dem Wohnhaus des heimischen Komponisten Ottomar Treibmann schloss sich an, bei dem wir sehr schöne Weitblicke über das Vogtland genießen konnten.

Nach einem schmackhaften Abendessen in unserer Pension hatte Jürgen Jäger Hrn. Haufe aus Weimar eingeladen, welcher uns den Heimatbegriff, in dieser Gegend geschichtlich sehr stark belastet, wissenschaftlich erläuterte.

Eingangserläuterungen durch Jürgen Jäger am Bahnhaltepunkt Raun

Arch. Benno Kolbe beschreibt das Denkmaldorf Raun

Doppelter Erbhof in Oberraun

Egerländer Fachwerkhaus mit Bohlenstube

Zwei Wohnstallhäuser in Unterraun

Innenhof eines Vierseithofes

nicht nur Menschen fühlen sich hier wohl

Disteln sind herrliche Geschöpfe der Natur

auch blaue Glockenblumen bringen Farbe in's Grün der Wiesen

Wolkenbänke über Raun

Die Pension "Schwalbenhof" in Oberraun


Unsere Pensionsehepaar bewirtschaftet auch noch eine landwirtschaftliche Fläche von 120 ha. Neben einem Dammwildgehege war für uns auch überraschend, dass die gesamte Hausheizung nicht nur mit Holzschnitzeln erfolgte, sondern 30 % auch Getreide verfeuert wird, Ergebnis der unverständlichen Preispolitik in Deutschland.

Der zweite Tag begann mit einer Busfahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung mit Zwischenstop in Adorf und Besichtigung des Ortes und des Heimatmuseums, speziell zur Perlmuttverarbeitung.

Am Dreiländereck begann unsere Wanderung durch das Tschechische Land. Gleich am Grenzbach Regnitz zwischen Bayern und Tschechien überraschte uns Heerbert Michel mit einer lebenden Flussmuschel (ca. 80 Jahre alt). Weiter ging es nach Hranice (Roßbach), wo das geplante Essen in einem Imbissrestaurant sehr sparsam ausfiel.

Deutschland erreichten wir wieder am Grenzübergang an den Zollhäusern der Bärenloher Höhe. Das angesteuerte Waldcafe kann keinem empfohlen werden, die Bedienung ist nicht in der Lage, mehr als 3 Gäste freundlich zu bedienen. Nach einer halbstündigen Wartezeit ging die Hälfte unserer Mitwanderer ungestärkt weiter - gut das wir Rucksackverpflegung mit hatten.

Am “Alten Schloß” von Bad Elster überraschte uns Jürgen Jäger mit einer Urkunde eines Kreismeisters im Skilanglauf, welche er 1949 erhalten hatte. Die Mehrheit der Wandergruppe fuhr mit dem Zug von Bad Elster zurück nach Raun, während die stärkeren Läufer noch ca. 6 km bis zur Pension wanderten.

Ganz aktuell hatte Jürgen Jäger einen Verantwortlichen des Anglerverbandes des Vogtlandes, Hrn. Lange eingeladen, der uns die Geschichte und Lebensweise der Flußmuscheln im Oberen Vogtland nahe brachte.

Freiberger Tor in Adorf

Dreiländer-Brunnen auf dem Adorfer Markt

Dreiländergrenze Franken (Bayern) - Sachsen - Tschechien

nur Insider Hr. Michel findet Flussmuscheln

 

Futter reichen am Dammwildgehege unserer Pension


Am Sonntag wanderten wir Richtung Gürth über “Schimmels Gasthaus”, einer früheren Schmugglerkneipe, durch deren Gaststube früher mal die Grenze zwischen Böhmen und Deutschland verlief.

In Gürth “überfielen” wir Hr. Arch. Kolbe in seinem Bauernhaus und besichtigten auch das zweite Wohnstallhaus, welches sein Sohn gerade mit einer neuen Bohlenstube versehen hatte. Der Rückweg nach Raun über das Gürther Kreuz war nur noch das Ausklingen des sehr erfolgreichen Wanderwochenende mit Jürgen Jäger.

blaue Jahreszeit - Kornblumen am Feldrain

Raun - Markneukirchen - Höhe bei Schöneck

Schimmels Gasthaus - die Schmugglerkneipe

Wunder der Natur

auch Blockstuben werden neu erichtet - in Gürth

Digitalis purpurea


Wanderplan 2007 zur nächsten Wanderung