Eine Busfahrt mit dem Ehepaar Vogel wie immer kulturpolitisch interessant
und umfangreich. Wie immer war der Bus von "Weimar-Tour" komplett
ausgebucht, denn wo bekommt man solch interessante Führungen zum
Selbstkostenpreis.
Vogels hatten für die Führung zu Luthers Leben und Lehren in
Wittenberg Hrn. Schmerl gewonnen, welcher als ehemaliger Dekan von Kitzingen
sich beruflich viel mit Luther beschäftigt hatte. Schon im Bus wurden
wir über das Leben Luthers und der Entwicklung der Reformation auf
Grund des Ablasshandels der Kirche im 15. Jhdt. eingestimmt.
In Wittenberg direkt vor der Schloßkirche, an der Luther seine
95 Thesen angeschlagen hatte, besichtigten wir die Bronzetür, welche
1858 durch Friedrich IV gestiftet wurde. Ansonsten wurde das Schloss durch
die Preußen zur Zitadelle umgebaut und hat nur noch wenige Architekturdetails,
welche an die vorreformatorische Zeit erinnert.
Stadtführungen, welche durch Hrn,. Schmerl in die Stadtkirche mit
Altarbild von Cranach d.J. führte, schlossen sich an. Besonders beachtenswert
war, dass schon im Mittelalter die Juden in Deutschland verspottet und
verfolgt wurden. Das sah man an der sogenannten “Judensau”
am Nordostchor der Stadtkirche.
Weiter ging es mit einer gebuchten Stadtführerin zum Markt, dem
Cranachhaus mit Apotheke und Werkstatt des ehemals reichsten Bürgers
und Bürgermeisters Lucas
Cranach d.Ä.. Es ist schon erstaunlich, wie ünerall die “blühenden
Landschaften” entstehen. Neben dem Melanchthonhaus besichtigten
wir das Lutherhaus, in dem Luther seine Ehejahre mit Katharina von Bora
verbrachte. Sogar die sowjetischen Truppen stellten das Haus nach dem
II. Weltkrieg unter Schutz.
Nach einem opulenten Mittagsmahl fuhren wir zur Hundertwasser-Schule,
an der man das Prinzip der Farben und geschwungenen Linien des Künstlers
des 20. Jhdts sehen konnte.
Aus Zeitgründen konnten wir nur noch Oranienbaum, eine barocke Stadtanlage
aus dem 16. Jhdt. besichtigen. Sogar Kaffee und Plätzchen gab es
im Schloßpark am Brunnen, welcher durch das Königshaus der
Niederlande restauriert wurde.
Die Ausstellung “Ferropolis” mußten wir leider aus
Zeitgründen auslassen und erreichten Weimar kurz vor 20:00 Uhr mit
vielen Eindrücken unserer Heimat.
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