Diesmal lud uns Elke Schatz wieder in Ihre Kindheitsstadt Rudolstadt
ein, speziell unter dem Motto “Schiller”, der dieses Jahr
seinen 250. Geburtstag feiern würde.
Ein Zitat des Journalisten Henryk Goldberg in der “Thueringer Allgemeine”
bezeichnet die Würdigung Schillers durch die entsprechenden Stellen
der Kulturpolitik im Lande.
“Das Bauhaus kommt — Schiller auch,
aber unter die Räder.” Schillerjahr in Thüringen ? Ohne
Frage, das beginnt in Weimar. So naiv kann nur einer fragen, der nicht
in Thüringen lebt, denn natürlich beginnt das Schillerjahr,
so es überhaupt beginnt, in Rudolstadt.
Nun gut, mag man in Weimar souverän denken, das sind die kuturellen
Habenichtse, die müssen halt sehen, wo sie bleiben. Und das tun sie
wirklich. Denn dort eröffnen sie nämlich am 09.Mai das Schillerjahr
sowie ein Museum.
Und nun noch eine Anmerkung in der “Thueringer Allgemeine”
vom 08.Mai: “ Schiller wird in Weimar nur behandelt, nicht gefeiert”.
Unter dieser Prämisse folgten wieder 35 Wanderfreunde einer Wandereinladung,
welche eine Stadtteilwanderung und einer Wanderstrecke von 15 km beinhaltete.
Über den Standort der ehemaligen Glockengieserei Meyer ging es weiter
zum Heisenhof, dem Geburtshaus der Schwestern Caroline und Charlotte von
Lengefeld, über die Schiller an seinen Freund Körner in Dresden
schrieb:
“ In Rudolstadt habe ich mich auf einen Tag aufgehalten und
wieder eine recht liebenswürdige Familie kennegelernt. Eine Fr. Lengefeld
lebt da mit einer verheirateten und einer noch ledigen Tochter. Beide
Geschöpfe sind (ohne besonders schön zu sein) anziehend und gefallen
mir sehr.”
Weiter wanderte die Gruppe zum Standort der ehemaligen Wohnung an der
Schlosstreppe II. Das Haus wurde leider in den 80er Jahren des letzten
Jhdts. abgebrochen.
Nun ging es zum neuen Schillermuseum,
dem Wohnhaus der Familie v. Beulwitz / Lengefeld, in dem es zum Treffen
der beiden größten Dichter Deutschlands am 07.Sept. 1788 kam.
Schiller schrieb über dieses Treffen: “Ich bin ungeduldig,
ihn zu sehen. Wenige Sterbliche haben mich so interessiert.”
Auch den Standort des großen Gartens und die versetzten Gartenhäuser,
die Schiller noch von Volkstedt aus sehen konnte, besichtigte die Wandergruppe.
Hier steht auch die Villa Damm, heute das renomierte Kunstauktionshaus Wendl.
Am ehemaligen Hotel “Zur güldenen Gabel”, in dem Schiller
das erste Mal abstieg und dem Schillerdenkmal am Rudolstädter Theater
vorbei wanderte die Gruppe über die Schaalbachbrücke nach Volkstedt,
wo Schiller von Mai bis Oktober 1788 beim Kantor Unbehaun wohnte. Damals
war das Gelände ringsum noch unbebaut und Schiller konnte von Volkstedt
das Beulwitz/Lengefeldsche Grundstück sehen.
Nach einer längeren Wanderung über den Berg kam die Gruppe
wieder in Rudolstadt zurück und konnte wieder mit der Bahn nach Weimar
mit vielen schönen Eindrücken zurückkehren.
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