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Quellhorizonte und Burgentypen: In Jena über Fürstenbrunnen und Horizontale zur Ruine Lobdeburg


Unter der Leitung von Horst Hopfgarten liefen wir bei schönstem Frühlingswetter durch Jena. Erster Halt war am Institut für Muskelforschung, im Volksmund wegen des Aussehens "Muskelkirche" genannt.

Kurz darauf gelangten wir zu den "Teufelslöchern". Diese nicht begehbaren Höhlen sind die ältesten urkundlich erwähnten Höhlen im Thüringer Raum. Sie sind durch Kluftbildung und anschließende Auslaugung durch Sickerwasser und Höhlenbäche entstanden. Fledermäuse nutzen die Höhlen als Winterquartier.

Von nun an ging es bergauf, und zwar ziemlich flotten Schrittes, bis wir auf die Mittlere Kernberg-Horizontale gelangten. Aber für unsere Anstrengung wurden wir durch herrliche Ausblicke über Jena und die Frühlingslandschaft belohnt.

An der "Diebeskrippe" machten wir eine kleine Rast. Geologisch betrachtet, handelt es sich bei der Diebekrippe um einen noch nicht abgeschlossenen Bergsturz.

Aber unsere Wanderung überraschte uns mit einer weiteren geologischen Besonderheit: die Schichtquelle Fürstenbrunnen.
Die Quelle zeigt die wasserstauende Wirkung der unter dem Muschelkalk vorhandenen tonigen Schichten. Die periodisch schüttende Quelle enthält viel Kalk, wodurch die umfangreichen Süßwasserablagerungen unterhalb der Quelle entstanden sind. In den vergangenen Jahrzehnten wurde dieser Kalk (Kalktuff) in mehreren Brüchen abgebaut.

An dieser Quelle wurde Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen, der Gründer der Jenaer Universität, am 24. September 1552 nach Entlassung aus kaiserlicher Gefangenschaft von Bürgern, Professoren und Studenten der Stadt empfangen, daher der Name Fürstenbrunnen. Die vorhandenen Bänke luden uns zu einer längeren Rast ein, wo mache Wanderer sogar die Qualität der Quelle prüften.
Eindrucksvoll war dann noch eine mächtige Sommerlinde (Naturdenkmal), in deren Nähe einst ein Vorwerk der Familie von Drakendorf stand, welches schon 1430 erwähnt wurde.

Letzten Höhepunkt unserer Wanderung bildete die Ruine Lobdeburg, welche im Sächsischen Bruderkrieg zerstört wurde. Palas mit Kapellenerker und Torhaus sind heute noch sichtbar.
In der Lobdeburgklause, einer liebevoll eingerichteten Gaststätte mit freundlichem Personal und Aussichtsterrasse ließen wir mit vielerlei Genüssen unsere Wanderung ausklingen

Blick auf Jena

die Lobdeburg - gesichert durch die Fa. Bennert

Diebskrippe

Pause in der Lobdeburgklause

Institut für Muskelforschung der FSU Jena - genannt "Muskelkirche"

mächtige Sommerlinde von 1430 am Vorwerk Drakendorf

Rast am Fürstenbrunnen

Schichtenquelle Fürstenbrunnen

Teufelslöcher an der Landstrasse nach Lobeda


Wanderplan 2010 zur nächsten Wanderung