Wolfgang Renner lud zu einer Stadtwanderung nach Eisenach ein. Auf Grund der Ferienzeit kamen nur 22 Wanderfreunde, obwohl Wolfgangs Erläuterungen immer von grundlegendem Wissen der durchwandernden Landschaft zeugte.
Am Hauptbahnhof Eisenach gab es schon mal neben der Tageseinführung auch Erläuterungen zur Bahnlinie Weimar - Eisenach und die Besonderheiten des Thüringer Landes Sachsen-Weimar-Eisenach.
Gleich vom Bahnhof östlich ging es hoch auf die sogenannte Göpelskuppe auf der Anfang des letzten Jahrhunderts das Burschenschaftsdenkmal der Studenten Deutschlands feierlich eingeweiht wurde.
Das viele Auf-und-Ab dieses Denkmal und die dazugehörigen politischen Aussagen bis zum fast ruinösen Zustand während der DDR-Zeit wusste Wolfgang Renner auch kritisch zu beleuchten. Auch heute, wo das Denkmal sehr aufwendig restauriert wurde, gibt es wieder Tendenzen, welche die Meinungen vieler über die Aussage und den Sinn des Denkmales diametral auseinander triften lässt.
Eine kleine Wanderrunde mit Rast an der Mosbacher Linde führte uns durch das Sengebachtal wieder zurück über die Marienhöhe in das südliche Villenviertel aus dem 19. und 20. Jhdt. in die Stadt Eisenach. Viele Geschichte über die Deutschen Burschenschaften bis hin zum sogenannten Flaggenstreit wusste uns Wolfgang Renner auch in den geschichtlichen Zusammenhängen nahe zu bringen.
Da nun der Regen einsetzte, liefen wir fast im gestreckten Galopp quer durch Eisenach zur "Alten Mälzerei", nicht ohne kurz am Bachhaus, am Lutherhaus, dem Stadtschloss und am ehemaligen Automobilwerk der DDR, dem Wartburgwerk kurz Halt zu machen.
In der "Alten Mälzerei", dem heutigen Jazzarchiv der Lippmann+Rau-Stiftung wurden sehr freundlich vom heutigen Kulturamtsleiter der Stadt Eisenach, Hrn. Reinhard Lorenz empfangen. Unsere nasse Regenkleidung passte nicht so ganz in dieses Archiv, doch die spannenden Erläuterungen des Leiters dieser in der ganzen Welt beachteten Kulturstiftung liessen die Zeit wie im Fluge vergehen. Ein besonderes Lob gilt solchen Kulturenthusiasten, welche solche Kulturgüter über die Wende hinaus pflegen und der Gesellschaft erhalten.
Schnell ging es im Regen zum Bahnhof, wo noch kurze Zeit für einen Kaffee und die Abschlusswürdigung des Wanderleiter blieb,bis wir wieder zurück nach Weimar fuhren.
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