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 500 Jahre Kultur- und Industriegeschichte: Das sächsische Bergbaugebiet um Schneeberg


Unsere 4-Tagestour begann früh 7:00 Uhr am Bahnhof Weimar. Da der Zug normal losfuhr, waren wir schon glücklich. Doch in Gera war Schluss. Der Lokomotivführerstreik erreichte uns hier. In Gera fuhr kein Zug mehr.

Es war schon gut, dass nach 1 Stunde ein Bus nach Gössnitz fuhr, wo wir mit 2 Stunden Verspätung die S-Bahn nach Zwickau und danach auch den Zug nach Bad Schlema erreichten. Unser Gepäcktransport zum Hotel durch die Taxifirma Wetzlich klappte noch, da Hr. Wetzlich gewartet hatte.

Nach kurzer Erläuterung über die Bergbausituation und den Marx-Semler-Stolln wanderte die ganze Gruppe von 42 Teilnehmern Richtung Schneeberg durch den Kurpark Bad Schlema. Es ist schon gewaltig, wie sich die geschundene Landschaft wieder erholt hat. Unterhalb des Roten Kamms war im Backhaus gerade Backfest, so dass die Versorgung geregelt war.

Weiter ging es durch die Ziegenschleppe hoch auf den Schneeberg und in die Stadt. Eine Stadtführung schloss sich an. Nicht nur die St. Wolfgangskirche war ein interessanter Besichtigungspunkt, sondern auch das Wohnhaus von Siegmund August Wolfgang von Herder, dem 2. Sohn Johann Gottfried von Herder und Oberberghauptmann Sachsens und die Fundgrube St. Georgen, in der 1470 ein großer Silberfund zum 2. Berggeschrey in Sachsen führte.

Unser Hotel "Steiger" erreichten wir gegen 16:30 Uhr wie im Plan vorgesehen wo wir gut empfangen wurden.

Beginn unserer 1. Tageswanderung im Kurpark Bad Schlema

Erläuterungen am Ende des Floßgabens neben dem Lichtlochhäuschen 15 des Marx-Semler-Stollns

das wichtigste geologische Zeugnis - der Rote Kamm - trennt die Bergbaureviere Schneeberg und Oberschlema

der Stadtrundgang führt uns natürlich über den Markt von Schneeberg

die St. Wolfgangskirche sitzt wie eine Glucke auf dem Schneeberg

die Stadt Schneeberg zur "blauen Stunde" aus unserem Hotel "Steiger"


Am 2. Tage war die Besichtigung des Bergbaulehrpfades mit unserem Führer Peter Günther vom Siebenschlehener Pochwerk vorgesehen.

Pünktlich 09:00 Uhr trafen wir im Pochwerk ein, wo uns Hr. Günther schon im zünftigen Bergbauhabit empfing. Eine kurze Einweisung zum Pochwerk und schon ging es los in das Bergbaugelände am Mühlberg und Neustädtel. Hr. Günther wußte viel von der schweren Arbeit der Bergarbeiter zu erzählen. An der Fundgrube Gesellschaft war sogar ein kleines Modell des Bergbaugebietes errichtet.

Weiter ging es über den Beust-Schacht, welcher heute noch als Bewetterungschacht dient zur St. Anna-Kapelle, an der der erste evangelische Gottesdienst Sachsens gefeiert wurde. Schindlers Fundgrube war nicht mehr weit. Hier, wo heute die Bergsicherung Sachsens sitzt, hatte man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Berg Schneeberg.

Die Fundgrube Daniel konnten wir innen besichtigen; Hr. Günther hatte ja den Schlüssel. Es war schon erstaunlich, welche Arbeit die Bergleute erbracht haben, um an das Erz zu gelangen. Auch die Fundgrube Sauschwart besichtigten wir mit Hrn. Günther. Hier gibt es noch die letzte elektrisch betriebene Haspel, um Erz und Abraum aus dem Berg zu schaffen.

Nach einer ausführlichen Besichtigung des Pochwerkes wollte die eine Hälfte der Exkursionsgruppe zum Kaffeetrinken nach Schneeberg. Die andere folgte den Lockungen des Wanderführers noch zum Keilberg zu laufen, mit der Absicht, neben schöner Aussicht auf Schneeberg auch in die Gaststätte zu gehen. Leider hatte diese ab diesem Tage geschlossen, sodass der Wanderleiter allen Mitläufern Abends ein "Grubenlicht" ausgeben musste.

Der Vortrag über den Floßgraben und der Ablauf des nächsten Tages beendete das offizielles Programm.

der Obersteiger des Siebenschlehener Pochwerkes Hr. Peter Günther führt uns über den Bergbaulehrpfad mit großem Wissen zur Bergbaugeschichte

die ganze Exkursionsgruppe verfolgt seine Ausführungen vor dem Steigerhaus des Pochwerkes

Modell des Bergbaugebietes Schneeberg an der Fundgrube Gesellschaft

Erläuterungen an den einzelnen Stationen des Bergbaulehrpfades

der Pulverturm wurde wieder historisch restauriert (mit Blechdach versehen)

Blick von der Fundgrube Schindler über die Fundgrube Sauschwart nach Schneeberg

es ist schon ein herrlicher Ausblick auf die Stadt Schneeberg

Huthaus und Vorratshaus an der Fundgrube Daniel

der Schacht des Fundgrube Daniel wurde historisch restauriert (Zugang nur mit Schlüssel durch Hrn. Günther)

über die handwerkliche Kunst der Bergleute kann man nur staunen - Blick in den Schacht

Kunstgraben - Auslaufbauwerk am Filzteich, dem ältesten künstlichen Staudamm Sachsens

Fundgrube Sauschwart - ein unscheinbares Häuschen ....

.... enthält einen gewaltigen Schacht in die Tiefe.

die Abwurfkippe der Fundgrube Sauschwart wurde wieder historisch restauriert

die Wanderung am Floßgraben (1556-1559) am Kreuzungspunkt mit dem Zschorlabach - Rast der "Fußlahmen Gruppe"


Früh gingen die etwas "Fußlahmen" nach dem Frühstück 08:30 Uhr zum Bus auf den Markt nach Schneeberg, um die Wanderung am Diakonissenhaus zu beginnen. Die Laufgewaltigeren begannen die Wanderung schon am Hotel.

Der Floßgraben mit einer Wanderstrecke von 12 - bzw. 18 km bis zum Rechenhaus war das Ziel, welches alle gegen 13:30 Uhr wie geplant ereichten. Eine Genusswanderung wurde erfolgreich absolviert und als alle in der Gaststätte im Trockenen saßen, begann es gewaltig zu regnen. Als ob das Wetter so bestellt war!

Der Wirt des Rechenhauses Hr. Noak erfüllte alle Wünsche nicht nur exakt sondern auch sehr schnell. Geschäft ist Geschäft!!! Ein bestellter Bus brachte uns 15:30 Uhr schnell über Neustädtel zurück zum Hotel.

romantischer Steigerweg am Floßgraben

auch die starke Gruppe strebt zielgerichtet dem Rechenhaus zu

die Gaststätte "Rechenhaus" ist voll in Händen der Landeskundlichen Exkursionsgruppe Weimar"....

.... und schnell geht es hier auch mit der Bedienung!

während wir im Gastraum sitzen, regnet es draußen ganz gewaltig!

der Beginn des Floßgrabens liegt direkt am Rechenhaus

romantischer Blick an der Mulde, wo sich mal das Wehr zur Versorgung des Floßgrabens befand.

im Restaurant des Hotels "Steiger" gab es abends immer den Vortrag für die Ereignisse des nächsten Tages, ....

.... "Grubenlicht" muß man ausgeben, wenn Versprechungen nicht eingehalten werden - geschlossene Gaststätte auf dem Keilberg!!!


Am nächsten Morgen, dem letzten Tag unserer Exkursion wurden die Gepäckstücke im Hotel gesammelt für den Transport zum Bahnhof Niederschlema. Die ganze Gruppe wanderte über Schneeberg und die Kurpromenade Bad Schlema zum Uranbergbaumuseum im ehemaligen Kulturhaus der WISMUT, wo uns Hr. Meindl zu einer Führung empfing. Dieses Wissen und die Erläuterungen zum Uranbergbau ließen die Zeit wie im Fluge vergehen, so dass wir, um wenigstens noch eine Kleinigkeit in der Gaststätte zu essen, die Erläuterungen leider abbrechen mussten.

Der Weg zum Bahnhof war doch auch noch ein Stückchen, so dass wir gerade 14:30 Uhr dort ankamen, als unser Gepäck gebracht wurde.

Nun dachten wir, dass ja nun alles terminlich geklappt hatte, hatten aber die "Rechnung ohne die Bahn gemacht". In Zwickau hieß es, Schienenersatzverkehr ab Hermsdorf bis Göschwitz; wodurch wir wieder 1/2 Stunde später in Weimar ankamen. Der "Ostblock" war dankbar - sie konnten in Oberweimar aussteigen.

So hatten wir sehr interessante und kurzweilige 4 Tage und alle Teilnehmer waren der Auffassung, man solle solche Unternehmungen doch wiederholen. Mal sehen - was die Zeit so bringt.

am letzten Tage natürlich das obligatorische Gruppenfoto vor unserem Hotel "Steiger"

Hr. Meindl vom Uranbergbaumuseum ist ein profunder Kenner des Bergbaues in der WISMUT-Zeit

die geologische Karte des Bergbaurevieres Schneeberg und Oberschlema - der Rote Kamm zwischen 5 und 6a


Wanderplan 2014 zur nächsten Wanderung