Ingrid Hofmann lud uns wieder einmal in die ländliche Gegend des Weimarer Nordkreises ein. 16 Teilnehmer fuhren mit dem Bus der PVG Weimarer Land nach Stedten um von dort die Wanderung bei sehr heißem Wetter zu beginnen. Der Grund - die angestrebte Besichtigung der Straußenfarm um Schwerstedt und Krautheim scheiderte an der Ablehnung des Besitzers, Erläuterungen zur Haltung solcher für unsere Gegend ungewöhnlichen Tiere zu geben. Wir konnten uns also nur "über den Zaun" informieren.
Schon in Stedten befanden wir uns auf dem Jakobsweg - dem Pilgerweg nach Compostella -. Die Kirche in Stedten ist auch eine Pilgerherberge und wurde von der aufgehenden Sonne gerade schön beleuchtet.
Weiter ging es durch die Flur nach Schwerstedt, wo wir durch den Schlosspark des Adelssitzes derer von Helldorff liefen. Der 1944 gestorbene Wolf Heirich von Helldorff spielte in der NS-Zeit eine unrühmliche Rolle als Polizeipräsident von Berlin mit der Erarbeitung der sogenannten "Helldorff-Spende".
Heute befindet sich die Gemeindeverwaltung und eine Berufsschule für landwirtschaftliche Berufe in diesem sehr schön sanierten Gebäude. Hier trafen wir eine Ausbilder der Berufsschule, der uns kurz die Situation des öffentlichen Lebens in und um Schwerstedt beschrieb. Der Schlosspark mit seinen riesigen alten Baumbestand brachte wichtigen Schatten bei den Temperaturen um die 30 grd. C und ließ den geschichtlichen Hintergrund dieses alten Adelssitzes ahnen.
Am Schwerstedter Speicher, welcher wie viele andere im Nordkreis in DDR-Zeiten für die wasserarme Gegend das Beregnungswasser für die Landwirtschaft lieferte, ging es weiter nach Krautheim. Hier befand sich die Straußenfarm, die sehr viele Tiere hielt. Eine kurze Imbissrast wurde im Schatten des Speicherdammes gehalten, denn in dieser landwirtschaftlich geprägten Gegend findet man zu dieser Zeit keine gastlichen Stätten, obwohl hier früher die Via Regia durchging.
Das nächste Ziel war die Scherkondetalbrücke der ICE-Neubaustrecke Erfurt - Halle/Leipzig. Die nicht so Lauffreudigen warteten auf die, welche die Talsperre Großbrembach umrundeten. Im Schatten des Grünzuges der Scherkonde ging es vorbei an Haindorf bis Buttelstedt, wo die Teilnehmer eine Strecke von 12 bzw. 17 km absolviert hatten und das bei hochsommerlichen Temperaturen.
Dankbar waren alle der Wanderleiterin, welche uns sogar noch zu einem Eis oder Kaffee verhalf, bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Weimar ging.
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