Exkursion zum „Wipfratal“ am 21. März 2015 - Führer: Wolfgang Renner: 18 Teilnehmer; 20 km
Von Ilmenau-Roda aus, einem kleinen Bergarbeiterdörfchen am Rande des Thüringer Waldes, begann der Aufstieg hinauf in den „Himmel“, einer Flur auf der Pörlitzer Muschelkalk-Höhe. Auf einer Seite der Blick nach Süden mit dem Panorama einer imposanten Bergkette des Mittleren Thüringen Waldes, auf der andern Seite der Blick nordwärts ins Sandsteingebiet in Richtung Thüringer Becken. Erkennbar dort auch der Verlauf des Oberen Wipfratales. „Herrlich! Herrlich!“ hat schon Goethe bei diesem Anblick ausgerufen. Oder meinte er Charlotte, die bei ihm war?
Das Ziel der Exkursion bestand aber nicht in der Aufklärung dieser Frage, sondern in der Erkundung einer sonst viel zu wenig beachteten Gegend. Der Weg führte dabei durch Heide- und Sumpflandschaft, entlang von Teufels-, Frusch- und Schwemmteichen, unter der Autobahnbrücke Streichgrund hindurch, zu den Gerbers-, Altwipfer- und Streichteichen – alles im Tal der weißen Pferde – bis hin zum Südzipfel der Talsperre Heyda. Weiter am Schlotterbachtal hinauf zur Wildbrücke über die A 71, die diesmal nicht von Mufflons, sondern von einer Menschenherde gequert wurde. Fraglich noch, unter welcher Art man die Wandergruppe bei den Tierzählungen dann statisch verbuchen wird...
Sandwege, Kiefernwälder, viel frische Luft – das Wetter hat sich entgegen der Wetterprognosen gut gehalten. Und nach den Wäldern tun sich dann die offeneren landschaftlichen Weiten bei Traßdorf auf. Vor der Gruppe das Tunnel-Mundloch für die ICE-Strecke im Bau, über ihr die neuen Hochspannungsleitungen nach Bayern, im Rücken die Geräusche der Autobahn am Tunnel Behringen unter dem Bettelmannsholz. Und dann soll auch noch eine neue Bundesstraße (B 90) durch das Tal hinzu kommen...
Nicht alltägliche Exkursionserlebnisse sind das. Traßdorf aber liegt an diesem Sonnabend Nachmittag noch still und wirkt wie menschenleer. Blick zu den „Zeugenbergen“ in der Region – markante Muschelkalkerhebungen als Inseln im welligen Buntsandsteinmeer – wie der „Prahlhans“ Singer Berg, die Reinsberge oder der Willinger Berg.
Die letzte Etappe führte (zunächst über einen Acker) zu diesem Willinger Berg, und nunmehr durch alte Buchenwälder. Grüße erster Frühlingsblümchen im Buchenlaub am Wegesrand...
Dann wieder das Wipfratal: Blick auf Behringen, Querung von Oberwillingen: Kirche und „Spring“. Und der Zielort: Niederwillingen mit seinen Neubauten und alten Fachwerkhäusern und der Landgaststätte zum Abschluss der Tour.
Dort waren dann glücklicherweise auch alle, die unfreiwillig verschiedene Wege gingen, wieder vereint. Eine „sportliche“ Tour war es gewesen, und so hatte mancher hernach auf der Heimfahrt auch noch einen weiteren Begleiter: den Muskelkater.
W.Renner
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