Diese Exkursion stand fast im Sinne der Thüringer Gebietsreform. Nur dem kurzfristigem Stopp der Landesregierung war es zu verdanken, dass Saalfeld nun doch nicht Kreisstadt des Thüringer "Mittelgroßkreises" wurde, obwohl Saalfeld den Wechsel der Regierungszugehörigkeit schon oft geübt hatte.
So gehörte es den Herzogtümern Sachsen Saalfeld, Sachsen-Coburg-Saalfeld, Sachsen Gotha und Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen Hildburghausen, Sachsen Meiningen und Sachsen-Altenburg an und war somit ein großartiges Übungsfeld unseres Innenministers für die Thüringer Gebietsreform, welche trotz der Erfahrungen dieses Landstriches großartig gescheidert war.
Wolfgang Renner konnte unseren 42 Teilnehmern dieser Exkursion diese Stadtgeschichte hervorragend darlegen, auch dadurch, dass er mit dem Rundgang an der Getrudiskirche im Ortsteil Graba begann, der Urpfarrei der Christen im Saalfelder Land neben der karolingischen Kaiserpfalz aus dem 9. Jhdt. Es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet diese Kirchgemeinde eingezogen werden sollte. Mit dem Satz "Deutschland schafft sich ab!" ist solch eine Diskussion schnell mit einem negativen Anstrich versehen.
Besonders erstaunlich ist, dass die Kirchgemeinde nach der Wende ihren Altar, der sich seit dem 16. Jhdt. in der Kirche befand,nach Restitutionsansprüchen zurückkaufen mußte, da es keinen schriftlichen Eigentumsnachweis mehr gab.
Weiter ging es vorbei am Saalfelder Schloß, welches leider am Wochendende nicht zu besichtigen ist weiter über den eingemeindeten Stadtteil "Alter Markt" in die Innenstadt mit noch vielen herrlichen Renaissancegebäuden.
Auf dem Markt empfing uns unsere Katechetin Marion Marquardt mit einer Bläsergruppe zum Marktblasen, welches uns sehr erfreute. Nach einer kurzen Mittagspause in den vielen Läden ging es weiter über die südwestliche Altstadt vorbei an dem alten Franziskaner-Kloster bis zur Burgruine Hoher Schwarm und weiter zurück in das Bahnhofsviertel, wo wir nach einer Dankesansprache an unseren hervorragenen Stadterklärer ganz geruhsam unseren Heimfahrtszug dieses Mal über die Jenaer Saalestrecke erreichten.
Wir stellten fest, dass sich diese Gegend noch für viele interessante Exkursionsziele eignet und wünschten uns diese von Wolfgang Renner.
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