Wolfgang R. hatte eingeladen zu einer Exkursion rund um den "Widderberg" und wer kennt diesen schon?

20 Interessierte wollten es wissen und kamen sehr zeitig zur Katholischen Kirche in der üblichen Erwartung, eine Busfahrt am Anfang zu machen.

Gleich zur Einführung erläuterte uns Wolfgang, dass es sich hierbei um die Hochfläche zwischen Wallendorfer Mühle, dem Lotte- und Kirschbach und Niedergrunstedt handelt; ein Berg mit einer Höhe von 282 müNN. Der Name Widderberg leitet sich ab von Wetterberg, da für die Weimarer aus dieser Richtung meist das Wetter aufzog.

Los ging es mit straffen Schritt Richtung Cranach- und Windmühlenstraße. In dem Bereich wurden in den 30er Jahren des vorigen Jhdts. viele Villen reicher Bürger und Zugezogenen errichtet, welche heute noch über die Größe der Gebäude staunen läßt.

Wolfgang wußte als langjähriger Stadtführer viele Geschichten über besondere Bewohner dieses Viertel zu berichten, z.B. des damaligen Gauleiters Saukel, welcher die namensgebende Windmühle bewohnte oder die Familie Türkheimer, welche sich in der Cranachstraße niederließ. Auch der Schriftsteller Harry Türk oder die Architektin Anita Bach wohnten hier im begehrten Wohngebiet.

Leider begann am Anfang der Windmühlenstraße ein handfester Regenguß, welcher schon hier die Teilnehmerzahl halbierte und in der Jädestraße oberhalb der ehm. Wetterwarte zum Abbruch führte. Man war sich einig, dass Wolfgang diese Tour in einer Neuauflage im nächsten Jahr wiederholen wird.

Am Nachmittag konnte man in der Ilm die Menge Wasser sehen, welche nach der Hitzeperiode gewünscht und so plötzlich über uns ausgeschüttet worden war. Wer da noch einen trockenen Faden am Leibe hatte?

Übrigens war dieser Anstieg des Pegels der Ilm um ca. 1,5 m nichts gegenüber der Weimarer Sintflut von 1612 mit ca. 8 m.