Landschaft und Handwerk im Musikwinkel
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Einmal im Jahr, wie jedes Jahr, ist Jürgen Jäger mit einer
Dreitagestour an der Reihe, natürlich An- und Abreise mit Bahn, was
in der Zeit der rasant steigenden Benzinpreise besonders günstig
war.
Auch dieses Jahr führte er uns nun direkt in seine Heimatstadt Markneukirchen,
in der er seine Kindheit bis zur Ausbildung als Gärtner verbrachte.
37 Wanderfreunde verbrachten mit vielen Verwandten von Jürgen herrliche
Tage in einer bezaubernden Landschaft mit sehr bodenständigen Menschen,
welche schon seit vielen Generationen Familienbetriebe als Musikinstrumentenbauer
betreiben.
So war es einfach Pflicht, Geigenbauer, wie Ekkard Seidl, Bogenbauer,
wie die Familie Pfretzschner, Holzblasinstrumentenbauer, Gitarrenbauer,
Blechblasinstrumentenbauer, Zitterhersteller in Ihren Handwerksbetrieben
zu besuchen und sich die Herstellung, Materialbesonderheiten sowie besondere
Eigenheiten verschiedener Instruemente erläutern zu lassen.
Auch die Stadtführung durch Fiedje, einem Jürgen persönlich
bekannten Landschaftsarchitekten i.R. trug zur Geschichtserläuterung
der ganzen Landschaft und der Stadt Markneukirchen bei. Eine besondere
Entwicklung nahm Markneukirchen im ausgehenden 19. Jahrhundert, als hier
die “Versender” für die ganze Gegend des Musikwinkels
auch des böhmischen Teils saßen und den Welthandel beherrschten.
Die Größe der Kirche und der Schule beweist die Sonderstellung
der Stadt.
Über das Landhotel
Lindenhöhe viele Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen
tragen. Es war eine sehr gute Unterkunft mit sehr freundlicher Bedienung,
herrlicher Aussicht und hervorragender Zimmer. Alles in Allem ein Wohlfühlhotel
mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
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Am Sonnabend führte uns Jürgen über Wernitzgrün und
einem einmaligen DDR-Nostalgie-Museum zum Grenzübergang, welcher
erst 1935 bis 1937 als großzügige Grenzanlage mit dem Zollamt und vier
Zweifamilienhäusern errichtet wurde, der zu unrühmlicher Berühmtheit kam,
als Adolf Hitler über den Grenzübergang Wernitzgrün am 3. Oktober 1938
ins Reich heimkehrte, nachdem er das Sudetenland infolge des Münchner
Abkommens annektiert hatte.
Das Ergebnis dieser Weltpolitik sahen wir am vollkommen verschwundenen
Dorf
Dürrngrün, welches 1945 noch 200 Einwohner hatte und nach
der Vertreibung durch die Amerikaner dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Weiter ging es nach Horni
Luby dem früheren Schönbach, wo wir in einer typischen tschechischen
Gaststätte sehr gut zum Mittag aßen. Das Schloß Luby,
oder wie es früher hieß, Schloß Schönbach mit einer
gut 350 jährigen Geschichte wurde nach dem 2. Weltkrieg völlig
herunter gewirtschaftet, sodass nur noch Ruinenfragmente zu sehen waren.
Bildtafeln und Fotos, welche Jürgen Jäger mit hatte, ließen
die Pracht früherer Jahre ahnen.
Der Rückweg durch die schön gegliederte vogtländische
Landschaft brachte uns wieder über die Zollhäuser nach gut 22
km Wanderung zu unserem Hotel, wo uns nach dem Abendessen Jürgen
noch die Ortslage Erlbach zeigte.
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Am Sonntag nahmen wir an einer geführten Wanderung im Rahmen der
Veranstaltung “29.
Erlbacher Bergwanderung” teil, welche auch durch das Wetter
und die Besonderheit des “Hohen Steins” mit seiner Aussicht
über das böhmische Becken nochmals zu einem Höhepunkt unserer
Exkursion ins Vogtland wurde. Bei den 135 Teilnehmern der geführten
7 km-Wanderung war die LEW mit 32 Teilnehmern gut vertreten.
Die perfekte Organisation machte diese sportliche Einlage zu einem Leckerbissen
für unsere “Rentnertruppe” auch durch das abschließende
Kuchenessen am Ziel.
Noch nicht genug, ging es danach noch zum Riedelhof, einem historisch
wieder aufgebauten Bauernhof, der heute als Kulturtreff und Pension genutzt
wird.
Der Dank der Landeskundlichen Exkursionsgruppe Weimar war Jürgen
Jäger wieder gewiss, auch mit der Zusage, im nächsten Jahr seine
besonderen Fähigkeiten als Wanderleiter und profundem Kenner des
Vogtlandes wieder unter Beweis zu stellen.
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