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Landschaft und Handwerk im Musikwinkel


Einmal im Jahr, wie jedes Jahr, ist Jürgen Jäger mit einer Dreitagestour an der Reihe, natürlich An- und Abreise mit Bahn, was in der Zeit der rasant steigenden Benzinpreise besonders günstig war.

Auch dieses Jahr führte er uns nun direkt in seine Heimatstadt Markneukirchen, in der er seine Kindheit bis zur Ausbildung als Gärtner verbrachte. 37 Wanderfreunde verbrachten mit vielen Verwandten von Jürgen herrliche Tage in einer bezaubernden Landschaft mit sehr bodenständigen Menschen, welche schon seit vielen Generationen Familienbetriebe als Musikinstrumentenbauer betreiben.

So war es einfach Pflicht, Geigenbauer, wie Ekkard Seidl, Bogenbauer, wie die Familie Pfretzschner, Holzblasinstrumentenbauer, Gitarrenbauer, Blechblasinstrumentenbauer, Zitterhersteller in Ihren Handwerksbetrieben zu besuchen und sich die Herstellung, Materialbesonderheiten sowie besondere Eigenheiten verschiedener Instruemente erläutern zu lassen.

Auch die Stadtführung durch Fiedje, einem Jürgen persönlich bekannten Landschaftsarchitekten i.R. trug zur Geschichtserläuterung der ganzen Landschaft und der Stadt Markneukirchen bei. Eine besondere Entwicklung nahm Markneukirchen im ausgehenden 19. Jahrhundert, als hier die “Versender” für die ganze Gegend des Musikwinkels auch des böhmischen Teils saßen und den Welthandel beherrschten. Die Größe der Kirche und der Schule beweist die Sonderstellung der Stadt.

Über das Landhotel Lindenhöhe viele Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Es war eine sehr gute Unterkunft mit sehr freundlicher Bedienung, herrlicher Aussicht und hervorragender Zimmer. Alles in Allem ein Wohlfühlhotel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.

Begrüßung am Bahnhof Markneukirchen

das Führungstrio - 2x Jäger - 1x Harnisch

Dynastie der Bogenbauerfamilie Pfretzschner

Vater und Sohn Pfretzschner im Gespräch

Geigenbaumeister Eckard Seidl

"so wird eine Schachtl gebaut"

auch historische Instrumente gehören zum Leistungsspektrum

vor 102 Jahren wurde in diesem Haus die Mutter Jürgen Jägers geboren

die Fachhochschule für Instrumentenbau in Markneukirchen

die Größe des Gymnasiums zeugt vom Stolz der Markneukirchener 1892

Abendstimmung über Markneukirchen

vor dem Sturm auf's Buffet


Am Sonnabend führte uns Jürgen über Wernitzgrün und einem einmaligen DDR-Nostalgie-Museum zum Grenzübergang, welcher erst 1935 bis 1937 als großzügige Grenzanlage mit dem Zollamt und vier Zweifamilienhäusern errichtet wurde, der zu unrühmlicher Berühmtheit kam, als Adolf Hitler über den Grenzübergang Wernitzgrün am 3. Oktober 1938 ins Reich heimkehrte, nachdem er das Sudetenland infolge des Münchner Abkommens annektiert hatte.

Das Ergebnis dieser Weltpolitik sahen wir am vollkommen verschwundenen Dorf Dürrngrün, welches 1945 noch 200 Einwohner hatte und nach der Vertreibung durch die Amerikaner dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Weiter ging es nach Horni Luby dem früheren Schönbach, wo wir in einer typischen tschechischen Gaststätte sehr gut zum Mittag aßen. Das Schloß Luby, oder wie es früher hieß, Schloß Schönbach mit einer gut 350 jährigen Geschichte wurde nach dem 2. Weltkrieg völlig herunter gewirtschaftet, sodass nur noch Ruinenfragmente zu sehen waren. Bildtafeln und Fotos, welche Jürgen Jäger mit hatte, ließen die Pracht früherer Jahre ahnen.

Der Rückweg durch die schön gegliederte vogtländische Landschaft brachte uns wieder über die Zollhäuser nach gut 22 km Wanderung zu unserem Hotel, wo uns nach dem Abendessen Jürgen noch die Ortslage Erlbach zeigte.

Morgennebel über Adorf

im DDR-Nostalgie-Museum in Wernitzgrün

Tehnik-Freaks im Gespräch - links der Chef des Hauses

Zollhäuser von Wernitzgrün nach Schönbach (Luby)

Margund dirigiert den Chor der LEW

hier stand das Dorf Dürrngrün bis 1945

wieder aufgestelltes Krieger-Denkmal am Dorfanger von Dürrngrün

die Landeskundliche Exkursionsgruppe Weimar auf dem Weg nach Horni Luby

Ruine des Schlosses von Luby - kein Kriegsschaden !

neuer Besitzer der Eingangs-Plastik zum Schloßpark von Luby

auf Deutschland sitzt man gut - Peter Dornhaus

Garteneisenbahn neben dem Hotel "Lindenhöhe"


Am Sonntag nahmen wir an einer geführten Wanderung im Rahmen der Veranstaltung “29. Erlbacher Bergwanderung” teil, welche auch durch das Wetter und die Besonderheit des “Hohen Steins” mit seiner Aussicht über das böhmische Becken nochmals zu einem Höhepunkt unserer Exkursion ins Vogtland wurde. Bei den 135 Teilnehmern der geführten 7 km-Wanderung war die LEW mit 32 Teilnehmern gut vertreten.

Die perfekte Organisation machte diese sportliche Einlage zu einem Leckerbissen für unsere “Rentnertruppe” auch durch das abschließende Kuchenessen am Ziel.

Noch nicht genug, ging es danach noch zum Riedelhof, einem historisch wieder aufgebauten Bauernhof, der heute als Kulturtreff und Pension genutzt wird.

Der Dank der Landeskundlichen Exkursionsgruppe Weimar war Jürgen Jäger wieder gewiss, auch mit der Zusage, im nächsten Jahr seine besonderen Fähigkeiten als Wanderleiter und profundem Kenner des Vogtlandes wieder unter Beweis zu stellen.

Vorbereitung für die 29. Erlbacher Bergwanderung

das "Führungsquartett" der geführten Wanderung über 7 km

der Kontrollpunkt "Hoher Stein" ist erreicht

der Windfelsen am Hohen Stein - überwältigende Aussicht ins böhmische Becken

... und auch nach Erlbach, Markneukirchen und Adorf

gleich sind 774 müNN erreicht !

Rast mit Aussicht

... die andere Hälfte der Wandergruppe aus Weimar

135 Wanderer der geführten Wanderung über 7 km

der Riedel-Hof wieder historisch aufgebaut

Blick vom Riedel-Hof nach Eubabrunn

Gruppenfoto nach erfolgreicher 3-Tagestour mit Jürgen Jäger


Wanderplan 2008 zur nächsten Wanderung