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Insektenparadiese: Gewässer auf dem Ettersberg, nicht nur für Libellen interessant


Diese Wanderung mit Dr. Wolfgang Zimmermann, dem ehemaligen Direktor des Naturkundemuseums Gotha war solch ein Höhepunkt im Jahre 2009, dass sogar Dr. Arenhövel vom Stadtumweltamt Weimar die Landeskundliche Exkursionsgruppe begleitete, welche wie immer mit 33 Teilnehmern recht zahlreich war.

 Begonnen wurde an der Ettersburger Strasse am Herrenrödchen. Die ganze Wanderung stand unter dem Aspekt Insekten und deren Lebensräume. An den 2 Himmelsteichen auf dem ehemaligen Übungsplatz der Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland erklärte Dr. Zimmermann die Verlandung durch breitblättrigen und schmalblättrigen Rohrkolben sowie die fleischfressende Pflanze “Wasserschlauch”.

Weiter ging es die alte Kastanienallee, welche durch das Fürstenhaus der Ernestiner errichtet wurde, hoch zum Ettersberg. Dabei wurde auch die Ohra-Fernewasserleitung gekreuzt, bei deren Errichtung es dem Umweltamt der Stadt gelang, eine Wasserabnahmestelle für den Schäfer zu errichten, damit dieser seine Aufgaben als Landschaftspfleger wahrnehmen kann, denn die “fleißigen Pfennigsucher” brauchen auf dem trockenen Südhang doch ab und zu Wasser.

Weiter ging es über die Buchenwaldstrasse zum Bocksee am Marktweg Ettersburg. Hier erklärte Dr. Zimmermann die Metamorphose der Insekten an Hand der Exuvie einer Libelle. Der Bocksee ist fast vollständig vom “Spiegelnden Laichkraut” bedeckt.

Am Himmelsteich (einem Erdfall) neben der Quelle am Martweg konnte er die Eiablage einer Heidelibelle vorführen. Dieser Teich wurde vom Revierförster schon einmal entschlammt, verlandet aber immer wieder. Trotzdem sind diese Biotope der beste Lebensraum für viele gefährdete Libellen- und Insektenarten.

Nach einer Rast auf dem Pücklerschlag am Brunfthof mit herrlicher Sicht auf das restaurierte Schloß Ettersburg ging es noch zum Seerosenteich an der Strasse nach Hottelstedt, in dem sich die “Krebsschere” ausbreitet. Diese Wasserpflanze gehört gar nicht in unsere Region und ist in ihrer Heimat, Mecklenburg, vom Aussterben bedroht. Sie wurde sicher durch Kleingärtner eingeschleppt, genau wie die Seerosen, welche normal in dem Erdfall nicht wachsen.

Solch eine Wanderung, man kann schon sagen, Wissenschaftliche Exkursion ist es, die den hohen Bildungswert der Unternehmungen der Landeskundlichen Exkursionsgruppe Weimar ausmachen. Den Dank der Gruppe formulierte Gottfried Vogel und Dr. Bernd Dahm.

Informationen zum Ablauf - Dr. Arenhövel und Dr. Zimmermann

beim Vorführen des Wasserschlauches - eine fleischfressende Pflanze

...findet man auch eine Larve einer "Gemeinen Binsenjungfer"

Himmelsteiche am Herrenrödchen verlanden durch den schmalblättrigen Rohrkolben

Kastanie an der Wasserstelle des Schäfers

Erklärung der Methamorphose der Insekten durch Dr. Zimmermann

spiegelndes Laichkraut auf dem Bocksee

Heidelibelle

Erklärung der Eiablage einer Heidelibelle

Rast am Brunfthof Ettersburg mit Sicht aufs ....

... Schloß Ettersburg (endlich wieder saniert!)

Ritter "Zur fröhlichen Libelle" vor der Wandergruppe - Verabschiedung am Seerosenteich


Wanderplan 2009 zur nächsten Wanderung