28 Wanderfreunde nahmen an der Wanderung von Wolfgang Renner in das Vorland des Thühringer Waldes teil.
Wie immer bei Wolfgang Renner gab es viele landeskundliche Besonderheiten, Bergbau im Schiefergebirge, Siedlungsgeschichte sowie des Handwerks (Glas- und Thermometerherstellung, Weberei) des Ortes Böhlen zu erfahren.
Ab Meuselbach-Schwarzmühle Wanderung bergauf zur Kuppe Große Grube (650 m ü.NN) mit Ausblick gen Osten auf auf den Thüringer Wald, gen Westen auf das Thüringer Schiefergebirge. Unter uns im Scharzburger Sattel der Ort Böhlen. Ein traditionsreicher Ort mit rd. 600 Einwohnern und interessanter Vergangenheit: Bergbau seit 1533 (Bismut, Blei, Kupferkies), Ackerbau, Flachs/Leineweberei à 1852 "planmäßige" Aussiedlung von 155(!) verarmten (Hand-) Leinewebern über Weimar/Hamburg nach Rio de Janeiro, für die jedoch dort für Arbeit gesorgt war. Erste Sperrholzfabrik, Spanplatten mit Ornamenten (zur Weltausstellung in Chicago gezeigt). Holzdrahtweberei für Jalousien, Schlafraummöbel/Kindermöbel, Uniformen/Miederwaren, Haushalts-Thermometer- (einzige) Eieruhrenfabrik der DDR.
Zahlreiche weitere Informationen zur Orts-/Kirchengeschichte, kurze Besichtigung der renovierten Kirche, zum Ockerloch (einer geologischen Besonderheit mit aus der Tiefe quellendem Ocker), sowie zur 1992 gegründeten Thüringischen Sommerakademie e.V. (1997 mit dem Thüringer Kulturpreis geehrt), die in der früheren Thermometerfabrik etabliert und bereits weit über die Landesgrenze hinaus bekannt und gefragt ist, belegten Wolfgang Renners profunde Detailkenntnis zur Region.
Vom Ockerloch führte der Weg durch das Breitenbachtal mit urigen Vereinshütten und der botanischen Rarität einer Fichte-Weide-Symbiose.
Weitere Wanderungen unter Führung Wolfgang Renners werden immer ein besonderer Höhepunkt der LEW sein.
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