Wie schon mehrmals bewiesen, ist der Nordkreis Weimars interessanter als der Südkreis und Horst + Henny Hopfgarten luden 30 Wanderfreunde in eine historisch besonders interessante Ecke um Bilzingsleben / Kannawurf ein.
Bei sehr schönem Wanderwetter besuchten wir nach Autoanfahrt zuerst die Fundstelle des HOMO ERECTUS auf der Steinrinne bei Bilzingsleben. Hr. Thomas Teich, welcher an den Ausgrabungen in den 60er Jahren des vorigen Jhdts. durch Prof. Mania von der FSU Jena teilgenommen hatte, führte uns sachkundig durch dieses Freilandmuseum. Es ist schon bewundernwert, in welcher Qualität die Gemeinde mit Unterstützung der EU und des Landes Thühringen diese wissenschaftlich weltweit beachtete Fundstelle unserer Vorfahren aus dem Pleistozän erhält.
Anschließend führte uns Horst, so wie es für eine Wandergruppe normal ist, auf einer Rundwanderung 8 km durch den Ort und entlang der Wipper, wo wir die schöne Landschaft so richtig geniesen konnten - oder ?? Manche mußten doch sehr schnell vor dem Wanderleiter laufen (siehe "Freuden und Leiden eines Wanderleiters", 8. Abschnitt)
Danach bestiegen wir wieder alle Autos zur Weiterfahrt nach Kannwurf, einem Adelssitz der Nachkommen eines Vitzthums von Eckstedt. Das große Schloss, welches fast 450 Jahre überdauert hatte, wurde in 40 Jahren DDR zur Ruine gemacht. Von einem ehemaligen Barockgarten und der umlaufenden Schloßmauer ist leider heute nichts mehr vorhanden.
Die Frauen eines sehr rühriger Heimatvereins empfingen uns mit Kaffee und Kuchen. Anschließend konnten wir das mit viel Liebe gestaltete Heimatmuseum besichtigen.
Die Zwischenzeit nutzten einige, um das Geburtshaus des Großvaters von J.W. von Goethe sowie die Ortskirche zu besichtigen. Hier konnte man die große historische Bedeutung derer von Eckstedt in der damaligen Zeit erahnen.
Durch das Schloss führte uns Hr. Thoralf Fuchs vom Künstlerverein. Er wußte viele Details aus der Geschichte und der Baugeschichte zu berichten. Dank dieses Künstlervereins und des Heimatvereins entsteht das Schloß nach dem Motto "Aus Ruinen auferstanden!" wieder - oder, was noch zu retten ist? Der "Hortus Cannawurfiensis" wird sicher nicht wieder entstehen, denn sogar die Schloßmauer wurde geschliffen.
Zum Abschluss dankte im Namen der Wandergruppe Bernd Dahm dem Wanderleiterpaar Hopfgarten für diese interessante Wanderung, welche viele Anregungen zum erneuten Besuch dieser Gegend gab. An den vielen Bildern sind die vielen Höhepunkte der Wanderung nachzuempfinden.
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