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Durch den demokrafischen Wandel von einer Industriestadt zur Kleinstadtidylle (?): Gössnitz im Altenburger Land


Nach langer Vorbereitung führte uns, d.h. 24 Wanderfreunde, Gudrun Harnisch in Ihre Heimatstadt Gößnitz in Thüringen, um die Veränderungen einer ehemaligen Industriestadt nach der Wende 1989 zu dokumentieren, denn bald wird davon nichts mehr zu sehen sein.

Gleich am Bahnhof, welchen die Deutsche Bahn noch als Besonderheit bezeichnet, ist das historische Bahngebäude schon verschwunden, obwohl die Bahn und die Stadt besser daran getan hätte, den Mittelpavillion wenigstens als Ausgang und Warteraum zu erhalten. Die Historie der Stadt wird an kulturinteressierte Privateigentümer verhökert.

Ein schöner Morgenspaziergang längs der Pleiße bis zur Neidamühle zeigte uns die Schönheit der  Flußlandschaft, welche man nie beachtet, da man meist nur vorbeifährt (mit Zug oder Auto). Durch die Hochwasserschutzbauten, welche nach dem Hochwasser 2002 bis 2004 erichtet wurden, ist die Stadt nun von ihrer jahrhundertelangen Geisel befreit.

Der Ort hatte früher über 23 große Betriebe, von denen es heute nur noch einen Bruchteil gibt, so dass auch die Einwohner von 1960: 7042 auf 2010: 3752 gefallen war. Entsprechend sind auch die Lücken im Gebäudebestand des Stadtbildes.

Das Heimatmuseum der Stadt, in dem wir von den Verantwortlichen freundlich begrüßt wurden, zeigt eine kleine Übersicht dieser durch ihre Produkte in ganz Deutschland bekannten Industrieregion. Das ein gewisser Max Jehn von den Nazis 1945 als "Wehrkraftzersetzer" hingerichtet wurde, sagt uns Wikipedia, das aber viele Arbeiter zu DDR-Zeiten weiter in dem ehemals privaten und dann verstaatlichten Chemiebetrieb "Jehn&Hoffmann"  u.a. die beliebte JEHO-Kamillenchreme herstellten, weiß bald niemand mehr.

Ein Abstecher führte uns in das noch heute beiebte Ausflugslokal "Die Wartburg" am Talrand der Pleißenaue, in dem wir hervorragend bewirtet wurden.

Am Ende waren alle der Meinung, das es schon viel Heimatliebe braucht, um so viel Interessantes von dieser niedergehenden Region berichten zu können. Pünktlich brachte uns die Bahn wieder zurück nach Weimar - wie lange noch? -.

Begrüßung auf dem Bahnhof Gößnitz

2009 stand der "schönste Bahnhof" aus dem Jahre 1893 (hier 2/3 des alten Gebäudes)

Wanderung entlang der Pleiße im Morgenlicht

bis zum Wehr der Neidamühle lief die Wandergruppe

eine Fabrikantenvilla, die heute noch genutzt und gepflegt wird

die Fabrikantenvilla der Fa. Donner verfällt ohne Nutzung

die neue Bahnbrücke aus dem Jahre 2010 ...

....und ihre Vorgängerbrücke aus der Zeit Ende des 19. Jhdt. beim Abbruch 2009

der Evang. Kindergarten - eines der ältesten und durchgängig genutzten Gebäude der Stadt

im Heimatmuseum der Stadt sieht man nur noch auf Bildern die großen Betriebe, die es einmal gab

der Drehorgelspieler Karl-Heinz Schnabel ist ein Verwandter von Gottfried Vogel

so wurden die Betriebe ..., Betr.Teile..., Produktionsstätte..., zu DDR-Zeiten heruntergewirtschaftet

hier trennen sich die Bahnhauptstrecken Gera - Glauchau und Leipzig - Zwickau

so stirbt ein Baum ...

.... und so eine Stadt !!


Wanderplan 2011 zur nächsten Wanderung