Die Idee des Wanderleiterehepaares Karin und Wolfgang Henschels im Nordkreis Weimarer Land konnte nur mit einem gemieteten Bus ermöglicht werden, welcher auch mit 49 Teilnehmern voll ausgelastet war.
Kurz vor Weißensee trennte sich die Schar in "ProfiWanderer", welche mit Wolfgang über eine geordnete Deponie zu der Motte Weißenburg und danach zur Stadt Weißensee ca. 10 km bei herrlichstem Sonnenschein wanderten.
Die restliche "fußlahme und ältere Wandertruppe" fuhr mit dem Bus direkt nach Weißensee, wo Karin Henschel unterstützt durch den Stadtführer und Chronisten Hrn. Becker uns die Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt näher brachten.
Begonnen wurde auf dem Markt mit dem Rathaus, dem ältesten Rathaus Thüringens, eines romanischen Steinhauses aus dem 12. Jhdt. . Im Inneren ist die historische Geschichte der Stadt sehr gut dokumentiert, besonders die Zeit des Herzogs Wilhelm III. des Tapferen, welcher in diesem Rathaus am 9. Januar 1446 durch den einberufenen Landtag die erste Verfassung des Landes Thüringen verabschiedete.
Über das erste Reinheitsgebot für die Bierherstellung in Deutschland zu schreiben, würde wieder den Streit zwischen anderen deutschen Landen von Zaune brechen. Es muss jedoch festgehalten werden, in Weißensee gibt es nachweislich eines von 1434 (nicht 1516), welches besagt, das Bier nur aus Hopfen, Malz und Wasser zu brauen ist.
Die Stadtkirche St. Peter & Paul wird z.Z. restauriert. Eine kluge Idee des Stadtrates und der Kirchgemeinde erbrachte Fördermittel, so dass diese jetzt umfassend restauriert werden kann. Man sollte sich diese zur Besichtigung in ca. 3 Jahren wieder vornehmen. Besonders zu beachten ist der Kompositaltar, welcher die Bilderstürmerei nach der Reformation überstand, weil die Gemeinde als die Reformation auch Weißensee erreichte, der Maria kurzerhand einen Bart anmalen ließ und sie damit zu Jesus machte.
Auch das Wassersystem der Sächsischen Helbe, welche in den Jahren 1378 bis 1385 erbaut wurde, ist sehenswert. Die Wasserversorgung einer Stadt war zu dieser Zeit die wichtigste Ingenieurleistung, um eine Stadt mit sauberen Wasser zu versorgen.
Nach einen Mittagessen im Rathaus und dem Genuss Weißenseer Bieres umrundeten wir die runde Runneburg, einem romanischen Bau aus dem Jahre 1168, welche schon zu DDR-Zeiten gesichert werden musste.Auch die Nicolaikirche wurde besichtigt, welche eigentlich bis 1931 noch als Leichenhaus genutzt wurde, obwohl sie als eine der größten romansichen Saalkirchen Thüringens ein archtektonisches Kleinod ist. Heute wird sie von beiden Konfessionen im Sinne der Ökumene genutzt.
Nach einem schönen Spaziergang (alle Fußlahmen nahmen teil) um den Gondelteich, trafen beide Gruppen wieder zusammen und besuchten den Chinesischen Garten, welchen der Bürgermeister Peter Albach als Mitglied des Bundestages der Stadt sicherte, obwohl die Thüringer Gartenschau nicht nach Weißensee vergeben wurde.
Dieser "Garten des ewigen Glücks" muss sicher auch gewartet und unterhalten werden, damit er das Alter der Stadt und des ewigen Glücks erreicht.
Mit dem Bus ging es schnell zurück nach Weimar, nicht bevor die ganze Busgemeinschaft dem Ehepaar Karin und Wolfgnang Henschel für diese gute Idee herzlich gedankt hatte.
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