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Mittelalterliche Städtische Wasserversorgung: Brunnen in Weimar


So, wie Gudrun Harnisch letztes Jahr nach einem Buch von Walter Steiner der LEW die Bausteine der Stadt Weimar nahe brachte, so hatte Sie sich dieses Jahr nach dem Buch "Brunnen in Weimar" (Weimarer Schriften Hft. 38 / 1990) den Wasserspendern der Stadt im 19. und 20. Jhdt. vorgenommen.

45 Wanderfreunde folgten Ihrer 2-stündigen Erläuterung an 25 Objekten dieser Stadt, welche den Reichtum einer historischen Wasserversorgung noch heute aktiv zeigen kann.

Folgende Brunnen wurden besichtigt bzw. erläutert:

     
  1. Neptunbrunnen am Markt
  2. Aktenmännchenbrunnen im Gelben Schloß (beschrieben)
  3. Ildefonsobrunnen am Schloß
  4. Brunnen am Haus der Fr.v.Stein
  5. Die Badende in der HAB (Marienstraße)
  6. Spiegelbrunnen Wildenbruch im Posseckchen Garten
  7. Wielandbrunnen auf dem Wielandplatz
  8. Froschbrunnen an der Jenaplan-Schule in der Steubenstraße
  9. Theaterbrunnen am Sophienstiftsplatz
  10. Muschelbrunnen in der Schwanseestrasse
  11. Wasserspielplatz im Weimarhallenpark
  12. Bügerschulbrunnen in der Karl-Liebknecht-Straße
  13. Brunnen an der Stadtmauer am Graben
  14. Löwenbrunnen am Graben (leider stimmt auch hier das Wettiner Wappen in Löwenhand nicht)
  15. Wasserspiel Sachs in der Freiligrath-Straße
  16. Bodebrunnen am Brühl
  17. Pumpbrunnen im Kirms-Krakow-Haus in der Jakobsstraße
  18. Herderbrunnen am Herderplatz vor dem ehemaligen Wilhelm-Ernst-Gymnasium
  19. Brunnen im Herdergarten
  20. Delphinbrunnen auf dem Teichplatz
  21. Geleitbrunnen in der Geleitstraße
  22. Brunnen am Lesemuseum am Goetheplatz
  23. Donndorfbrunnen in der Rittergasse
  24. Gänsemännchenbrunnen in der Schillerstraße
  25. Goethebrunnen auf dem Frauenplan

Schon im Mittelalter wurde die Bevölkerung durch Laufbrunnen, welche durch Quellen wie der im Kirchbachtal oder der im Rabenwäldchen in Weimar-West gespeist werden, versorgt. Dabei handelte es sich schon im Mittelalter um Holzröhren, welche das Wasser bis an die Plätze der Stadt brachten. Um die große Menge an Wasser an bestimmten Plätzen zur Verfügung zu haben, baute man unterirdische Zisternen in den Leitungswegen ein. Solch eine Zisterne befindet sich auch unter dem Wielandplatz.

Diese historische bürgerliche Wasserversorgung wurde im Rahmen des Kulturstadtjahres 1999 grundlegend saniert und zeigt diese im Wandel der Zeiten nicht nur einer historischen, sondern auch wieder aufblühenden Stadt. Es ist der Stadtverwaltung zu danken, solch ein historisches Stadtversorgungselement in Funktion betrachten zu können. Nach einem Flyer, welchen in der Tourist-Information ausliegt, kann man dieses jederzeit nachvollziehen.

Die Wandergruppe freute sich über solch einen Wandervorschlag und die vielen Detailerläuterungen durch Gudrun Harnisch in unserer heimatlichen Umgebung an Objekten, an denen man sonst unachtlich vorbeigeht.

die Brunnenleitungen in Weimar liegen unter diesen Kontrollschachtdeckeln

Beginn unserer Brunnenwanderung in Weimar am Neptunbrunnen auf dem Markt der Stadt

der Ildefonsobrunnen steht am Schloßplatz gleich hinter dem Roten Schloß

die Märzenbecher zu dieser Zeit sind schon ein Wunder in unseren Breiten

der Spiegelbrunnen wurde zu Ehren Wildenbruchs errichtet - kurz vor den historischen Friedhof Weimars

der Wielandbrunnen wurde nach einer Odyssee des Brunnenbeckens wieder nach der Rekonstruktion des Wielandplatzes 2014 aufgestellt

der Froscbrunnen mußte 1937 während der Errichtung des ehemaligen Gauforums weichen und wurde an diesen Standort versetzt

am Theaterbrunnen trafen wir unsere ehemalige Wanderfreundin Ingird Apel.

die Wandergruppe der LEW überquert an ehemaligen Zollhaus Coudrays die Erfurter Straße

der Muschelbrunnen von 1847 stand ehemals in der Schwanseestraße in der Nähe der Alten Post - umgesetzt 1860 - nach Vandalismusschaden 2004 wieder aufgestellt

der "Lindwurm" der Gruppe durch den Weimar-Hallenpark bewegt sich zum Bürgerschulbrunnen

der 1858 vor der Bürgerschule errichtete Brunnen geht auf den Bildhauer Christian Daniel Rauch zurück.

heute ist die Straße vor dem Bürgerschulbrunnen eine hochfrequentierte Verkehrsachse der Stadt

der Löwenbrunnen am Graben ist auch einer der durch Maria Pawlowna 1848 finanzierten Brunnen

der rekonstruierte Bodebrunnen (1856) erhielt seinen Namen nach dem hier wohnenden Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Wilhelm Bode

der 1822 von Coudray entworfene Herderbrunnen steht auf einem alten Standort eines steinernen Dietrichbrunnens auf dem Herderplatz - dem ältesten Brunnenstandortes Weimars

der 1847 von Maria Pawlowna finanzierte Geleitbrunnen steht auf einem Brunnenstandort, der schon 1569/70 auf dem "Wolfschen Stadtplan" zu sehen war.

die Hundetränkbecken - hier am Lesemuseum - geht auf eine Initiative des Apothekers und Tierfreundes Lüdde zurück

besonders wertvoll ist die Natursteingepflasterte Vorfläche vor den Donndorfbrunnen an der Rittergasse, einem Nachguss eines Auftragswerkes für die Stadt New York

1864 wurde das Sansteinbecken aufgestellt und nach einer Idee von Maria Pawlowna mit einer Kopie des Entenmannes von Nürnberg geschmückt

Gudrun Harnisch weist auf die Richtung unserer Wandergruppe hin - als Leiterin dieses Unternehmens der LEW hier am Lesemännchenbrunnen in Zentrum unserer Stadt


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