Gestern war es endlich soweit. Eckardt Welscher hatte auf Vorschlag von Wilfried Görtler eine Besichtigung des PERTHESFORUMS in Gotha organisiert. Auf Grund der räumlichen Gegebenheiten waren nur 25 Exkursionsteilnehmer zugelassen.
Mit Frau Dr. Petra Weigel führte uns eine ausgesprochene Kennerin dieser wissenschaftlichen Materie.
Schon im historischen Treppenhaus des ehemaligen Perthes-Verlagshauses staunten wir über die hervorragende und sehr gut ausgeführte Restaurierung der noch vorhandenen Bausubstanz eines doch über einhundert Jahre alten Betriebsgebäudes.
Hier war es besonders günstig, dass wir in unserem Freund Wilfried Görtler noch einen Augenzeugen und Mitarbeiters von Prof. Dr. Hermann Haack hören konnten.
Die Vorstellung der Verlagsentwicklung durch Fr. Dr. Petra Weigel brachte uns ständig in größte Verwunderung. Von der Übernahme des Druckes des Gothaischen Hofkalenders über die karthographische Aufnahme der Kartengrundlagen in damals fast unzugänglichen Gegenden der Welt und die wissenschaftliche Verarbeitung dieser Feldaufnahmen erstaunte uns immer mehr.
Diese exakte Handarbeit kann man sich heute in der Zeit der Datenverarbeitung kaum noch vorstellen.
So zum Beispiel die Originalhandaufnahmen und körperliche Vermessung der Landschaft einschließlich der handgeschriebenen Feldskizzenbüchern z.B. von Heinrich Barth u.a. .
Auch die Druckmaterialen von den Kupferplatten und Steindruckstöcken findet man hier noch alle.
Es ist schon ein Glück, dass die Familie Perthes diese gesammelten historischen Dokumente dem deutschen Staat verkauft und somit der Öffentlichkeit zugänglich erhalten hat.
Auch verstanden wir nun, dass man solche Dokumente gar nicht digitalisieren kann, da es die heutigen Speichermöglichkeiten völlig überfordern würden.
Nachdem wir uns von Wilfried Görtler verabschiedet hatten, führte uns Eckardt Welscher noch durch den Barockgarten und den Schloßpark am Schloß Friedensstein vorbei am Gedenkstein für August Petermann und die Wasserkunst von Gotha zurück zum Bahnhof, wo wir mit üblicher Verspätung mit der Bahn wieder nach Weimar zurückfuhren. Und dass am heißesten Tag des Jahres 2016.
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