Wandern in Welschers Heimat war nun schon der III Teil und im nächsten Jahr folgt dann "Welschers Heimat IV". In diesem Jahr war die Wanderschar auf 40 Teilnehmer angewachsen. Grund war die Teilnahme der Jenaer Wandergruppe unter Leitung von Iris Monika Nägler. Der Leiter Eckardt Welscher wurde tatkräftig von seiner Frau Ursula unterstützt. Los ging es am Bahnhof mit ausführlichen und persönlichen Erläuterungen zur einstmals Struktur bestimmenden Industrie der Puppenherstellung. Bis zur Wendezeit arbeiteten nahezu 1000 Leute im "VEB biggi Puppenfabrik Waltershausen".
Beim Weg zur Stadtkirche bestaunten alle das gut erhaltene Stadttor "Klaustor" mit seiner Einzeigeruhr und dann folge der Höhepunkt des Tages, eine Orgelführung in der "Stadtkirche zur Gotteshilfe". In sehr angenehmer, anschaulicher Art schilderte der Organist Theophil Heinke (studierte in Weimar, Kantor von Waltershausen, Orgelsachverständiger für Thüringen) die Entstehung der Kirche und den nicht alltäglichen Werdegang der Orgel durch den Orgelbaumeister Heinrich Gottfried Trost.
Eine Bauzeit von 1722 bis 1755 brachte die Stadtväter in sehr ernste Verlegenheiten und die Baukosten sowieso. Nach einigen Musikbeispielen konnten wir uns alle auf der Orgelempore die raffinierten Details zeigen lassen. Wer wußte schon , daß die Trostorgel größer ist als die berühmte Silbermannorgel im Freiberger Dom und daß das Waltershäuser Instrument die größte Barockorgel in Thüringen ist, z.B. haben nur ganz wenige Orgeln 2 Cimbelsterne. Sie ist prädestiniert für die Orgelwerke der Bach´schen Zeit.
Unsere Wandergruppen erwiesen dem Thüringer Wandersmann August Trinius (1851 - 1919) an dessen Grab die Ehre. Der Werbespruch "Thüringen, das grüne Herz Deutschlands" stammt von ihm. Dann ging es weiter vorbei an Welschers ehemaligem 2000 m² großem Garten durch das Dorf Langenhain, durch Cabarz nach Tabarz. Dort hatten sich alle sofort mit dem Vorschlag angefreundet Kaffee- und Kuchenpause einzulegen. Wie immer gehört es in dieser Region dazu mit der Thüringer Waldbahn zu fahren. Nach 1 Stunde gemütlichen Reisetempos waren wir in Gotha und die Eisenbahn brachte uns wieder in die Heimat. Alles in Allem bei herrlichstem Wanderwetter wieder einmal mehr eine gelungene Tour.
Eckardt Welscher
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