Exkursionen mit Wolfgang Renner bürgen für Qualität, noch dazu, dass er lange Zeit in Rudolstadt im Kultursektor gearbeitet hatte. 31 Wanderfreunde folgten seiner Einladung, auch wenn das Wetter nicht das hielt, was der Wetterbericht ankündigte, es war trocken und teilweise sonnig mit schönen "Foto-Wolken" am Himmel.
Am Bahnhof am Schriftstellerstein begannen die Erläuterungen, dass man glauben konnte, Rudolstadt, und nicht Weimar war die klassische Kulturhauptstadt.
Hinter der Bahnschiene betrachteten wir das Bauernhaus-Freilichtmuseum, eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands, mit in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts umgesetzten Bauernhäusern aus dem Thüringer Raum. Weiter ging es an den östlichen Stadtrand nach Volkstedt, wo wir an der Orangerie einen schönen Blick über das Zentrum der Stadt und des Schlosses Heidecksburg hatten.
Zur Schillerhöhe, einem Buntsandsteinfelsen oberhalb der Saale ging es, auf dem Schiller nicht nur öfters war, sondern an dem auch mehrere Gedenktafeln an ihn erinnern, so, wie an die Spender dieser Tafeln. Hier erinnerten wir uns auch an unsere letzte Wanderung mit Elke Schatz am 17.10.2009 anläßlich des 250. Geburtstag des Dichters.
Den steilen Abstieg an die Saale ging es weiter nach Volkstedt, wo wir die Schauhalle der Volkstedter Porzellanmanufaktur besichtigten, welche heute nur noch ein Ableger der Manufatur Tettau, und diese wiederum ein Ableger der Manufaktur Seltmann - Weiden ist. Verkauf steht hier höher im Kurs als Produktion, was man auch am Gebäude der ehemaligen Porzellanmanufaktur Karl Enz daneben ersehen kann. Die große Tradition der Volkstedter Porzellanherstellung ist Geschichte.
Weiter ging es über das Gelände des Universalunternehmers Richter, welcher die Idee der Gebrüder Lilienthal zur Herstellung der Ankersteinbaukästen mit Steinen aus gepressten Quarzsand, Kalk und Leinölfirnis vermarktete. Leider ist die Idee der Wiedergeburt dieses Spielzeuges nach der Wende erneut gestorben. Auch die Villa im neo .... Stil wurde von der Stadt verkauft und geht einer ungewissen Zukunft entgegen.
Richtung Mörla, früher ein Vorort der Stadt, liefen wir entlang der Herrenstraße durch den Schlosspark zur Heidecksburg, wo wir erneut den herrlichen Blick über die Stadt bis zu den Saalfelder Höhen des Thüringer Schiefergebirges genossen.
Im Schlosscafe wurden wir vom Personal unfreundlich empfangen; wir hatten uns nicht angemeldet ( frei nach dem DDR-Prinzip: "Sie werden platziert!"). Jetzt war die Gaststätte wenigstens mal gefüllt und Kaffee und Kuchen schmeckten auch, sodass es nach 45 min weiter gehen konnte.
Am westlichen Hang des Schlosses ging es hinunter zum heutigen Thüringer Rechnungshofs, welcher im sehr gut restaurierten Stadtschloss seine Arbeit durchführt - ein Glück für ein Gebäude, solch eine Funktion zu beherbergen.
Vorbei am ehemaligen Standort der Rudolstädter Glockengieserei liefen wir zurück zum Bahnhof, wo uns Wolfgang Renner erklärte, wieviel wir in Rudolstadt noch zu besichtigen hätte. -Auf ein Neues !! -
Die Heimfahrt erfolgte wie immer mit der Bahn - auch auf Wochenendticket mit noch altem Preis. Ab folgene Woche erhöhte die Bahn wieder zur Abschreckung ihrer Kunden die Preise, um diese zum unökologischen Autofahren zu zwingen.
Gewinnmaximierung ist das Ziel des staatlichen Unternehmens!
|